Ein Märchen?

Es war ein mal eine junge Frau, die hatte eine schöne und gut eingejagte rote Dackelhündin. Sie und die Züchterin ihres Hundes wollten deshalb gerne je einen weiblichen Welpen und so kam es , dass die Hündin von einem ihr ebenbürtigen Rüden gedeckt wurde und Nachwuchs bekam. Leider verstarb jedoch die einzige Hündin bei der Geburt, so dass die junge Frau schweren Herzens nach neuen Besitzern für die verbliebenen zwei Rüden Ausschau hilt. Schon bald glaubte sie, einen geeigneten Besitzer für den stärkeren Rüden gefunden zu haben. Eine Dame aus der näheren Umgebung hatte Interesse bekundet. SIE kam, sah und ER siegte. Noch am gleichen Abend zog er in sein neues Heim ein. Da die junge Frau gerne an der weiteren Entwicklung des Welpen teillhaben wollte,  wurde vereinbart, zu Gunsten der Telekom weiter in Kontakt zu bleiben.  Bei den all abendlichen Gespräche über den Welpen war die Dame voll des Lobes über den kleinen Kerl, was die junge Frau natürlich mit Stolz erfüllte.  Freute Sie sich doch, dass gerade ihr Kleiner es so gut getroffen hatte und dass hier die Mühe, die sie sich bei der Verpaarung und Aufzucht gemacht hatte, gewürdigt wurde.

Wie konnte sie auch ahnen, dass alles nur Heuchelei, Lug und Trug war.

Der Hund wurde älter und die Dame konnte es gar nicht erwarten, ihn auf einer Ausstellung zu zeigen. Der Hund wurde gemeldet und übte nun jeden Tag mit Frauchen die Ringdressur. Kurz vor der Ausstellung rief die Dame eines Tages ganz besorgt bei der jungen Frau an und fragte, wann der Zahnwechsel wohl beendet wäre und wann das Gebiß komplett wäre. Die junge Frau versuchte die Dame zu beruhigen und bat sie, ein wenig Geduld zu haben, doch in Anbetracht der bevorstehenden Ausstellung, wollte die Dame das Gebiß röntgen lassen. Völlig aufgelöst rief sie anschließend wieder an. Die Röntgenaufnahme hätte ergeben, dass dem Hund alle Prämolaren fehlen, den geliebten Hund wolle sie aber auf jeden Fall behalten. Doch dieses ändert sich schnell und bereits eine Woche später war der Dackelwelpe über und die junge Frau nahm ihn zurück, da ihr das Wohl des Hundes am Herzen lag.

Nachdem der Hund wieder einige Zeit bei der jungen Frau gelebt hatte, ergab es sich, dass sie einen Jägersmann traff, der für sich und seine Familie einen geeigneten Begleiter suchte. Nachdem die junge Frau ihm aufgrund der Aussage der Dame erzählte, dass er mit diesem Hund leider nicht züchten könne, war er zwar zunächst am zweifeln, aber “Feuer” gefangen hatte er doch. So kam es, dass der kleine Dackel bei der Familie einzog und sich dort sofort seiner jagdlichen Ausbildung gewidmet wurde.

Die Züchterin blieb zwar auch mit dieser Familie im telefonischen Kontakt, aber sie wollte es dem Kleinen nicht schwerer als nötig machen und so verzichtet sie zunächst auf weitere Besuche. Als man sich anläßlich einer Spurlautprüfung wieder traf und sie ihm zu Kontrollzwecken ins Maul sah, zweifelte sie jedoch an ihrem Verstand: Der Hund hielt zwar vor lauter Freude nicht still und so konnte sie sich nicht ganz sicher sein, aber von 4 fehlenden Prämolaren konnte hier nicht die Rede sein. Daher bat sie die neuen Besitzer, auf der nächsten Zuchtschau vorbei zu schauen. Nun zweifelten auch diese am Verstand der jungen Frau; hatte sie ihnen doch den Hund aufgrund der Zahngeschicht zum halben Preis verkauft. Doch sie taten, worum sie gebeten worden waren und so bekam der junge Rüde den Formwert vorzüglich.

Die junge Frau war sehr erbost und fragte die frühere Besitzerin, wie das angehen könne. Diese war sich keiner Schulö bewußt, schließlich hätte der Tierarzt den Hund ja geröngt. Auf diese Röntgenaufnahme wartet die junge Frau allerdings noch heute ...